Donnerstag, 14. Juni 2012

Einsamer Kerl ist schändlich


Dies ist eine Saison der Liebschaft
Luft ist voll vom Liebespaarsgruch
Einsamer Kerl ist schändlich
Dies ist eine Saison der Liebschaft
Leute sollen zu einander lächeln und einander umhalsen
So muss alles OK
Ich mag die Blumen, in der Stadt soll es Blumen geben
Selbst wenn die Blüten defloriert wurden
müssen sie herauswachsen
Dies ist eine Saison der Liebschaft
Leute sollen sich gegenseitig befreunden
Einsamer Kerl ist schändlich
Das Leben blühtet wie Blumen
Wir können uns nicht verkümmern lassen
Keine Chance, wir müssen uns verlieben
Die Liebe der Blumen flattert ausschweifend im Wind
Sie suchen Nichts, angewiesen von Nichts, sehr stolz

Einsamer Kerl will so schön wie Blumen
Das hochmütige Herz fällt vom Himmel zum Boden
Schändlicher Kerl ist gegen Leben und Langheiligkeit
Die Schönheit verwelkt im Wind vor den Menschenaugen

Fräulein Müller


Fräulein Müller heißt Müller, exakt wie alle andren Müller
Ihr Name du weißt doch
Man nennt sie Katrin Müller, Kathrin Müller oder Catrin Müller
Sie lebt noch bei ihren Eltern
Dort kann sie essen und schlafen
Sie fand einen Freund
Bei ihm darf sie Kokette spielen
Sie hat einen Job
verdient nicht viel und sie wird auch nicht ewig machen

Manchmal ist sie wirklich traurig
Wenn die Röcke von anderen besser als ihr scheinen
Sie glaubt ihr Gesicht ist zu komplimentieren
Sie hat genügenden Charme und weibliches Temperament
Ihre Zukunft sollte voller von Romanze und Poesie
Männer würden mit ihr liebäugeln

Bei Männer mit Taktgefühl bleibt sie nicht besonnen
Sie weiß das ist gefährlich, muss sie Zeche dafür bezahlen
Schließlich ihre Reinheit überwindet ihre Neugier
Sie beschließt, nur auf den Straße
Schnäppchen zu jagen

Lass Mich im Schnee Herumtanzen


Ich bin nackt, opponiere den Blizzard
Unterwegs von Flucht aus dem Krankenhaus
Halt mich nicht auf, ich will kein Kostüm
Denn Gefühllosigkeit ist meine Krankheit

Gib mir ein bisschen Fleisch, gib mir ein schlückchen Blut
Ersetz meine Beharrlichkeit stahlhart
Lass mich weinen, lass mich lachen
Lass mich im Schnee herumbrüllen

Ich habe keine Kleidung, trage keine Schuhe
Ich fühle mich keinen gewalttätigen Nordwestwind
Ich weiß nicht, ob ich bummele oder renne
Denn Gefühllosigkeit ist meine Krankheit

Spende mir ein bisschen Reiz, Herr Arzt
Schenke mir etwas Liebe, Fräulein Schwester
Lass mich weinen, lass mich lachen
Lass mich im Schnee herumtorkeln

Gefühllosigkeit ist meine Krankheit
Lass mich im Schnee herumtanzen

Dienstag, 12. Juni 2012

Die Liebe vor Christus


Der König von Babylon erließ den Kodex Hammurabi
Eingraviert in schwarzem Basalt
vor 3700 Jahren

Du stehst vor dem Glas bestaunst die Inschrift
In Ruhe bewundere ich deine geliebten Wangen

Zu wessen Vergangenheit gehört
Priester, Schrein, Kampagne und Bögen
In der Masse suche ich nur deine Spüren

Ging bei der Ishtar vorbei
Im Name der Göttin ich beschwor
Sinnsuche nach dich überflutete wie der Tigris
Wenn die Zivilisation verblieb nur archaische Sprache
Wurden Legenden unsterbliche Gedichte

Meine Liebe für dich vor Christus geschrieben
In Mesopotamien begraben
Nach Dutzenden von Jahrhunderten ist es gefunden
Die Schrift noch sichtbar auf Tontafeln
Alles ist Wiederholen

Mit Keilschrift ist Ewigkeit geschnitten
Die Eid verwittertet seit tauenden Jahren

Montag, 11. Juni 2012

Die Unerwartete Liebe


Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll
Ruhig vergeht die Zeit
Alle Wörter im Herz spurlos verschwand
Du bist so wunderbar
Wie nehme ich vor den Mund kein Blatt

Am Abend nur für uns
hörtet der Regen bald auf
In jenem Tag; zu jener Zeit; in jenem Ort
Hätten wir uns nicht unerwartet gesehen
bleiben wir bisher noch fremd

Nicht mehr bewegt von honigsüβen Reden
Trotz Qualen kann ich mein Herz nicht zügeln
Immer mehr wird dich lieben

Alle Zeiten und Räume überqueren
um zu dir zu kommen
Mag Flügel werden
um dich zu schützen
Mag Wind werden
um dich in die Arme zu nehmen

In jenem Tag; zu jener Zeit; in jenem Ort
Hätten wir uns nicht unerwartet gesehen
bleiben wir bisher noch fremd

Nun bist du bewegt, muss du deine Worte festhalten
In diesem denkwürdigen Tag
wird ich dich niemand geben

Sonntag, 10. Juni 2012

Der Polaris im Siebzehn


Die Tür zum Gestern ist offen
Sehe ich dich mit geschlossenen Augen
Der blaue Pullover lächelte
In diesem Jahr waren wir siebzehn

Die Geschichte hat gerade begonnen
Die Träumen entrollten ihre Karten
Zukunft ist lässig gewesen
Der Polaris war unseres Geheimnis
Mit Siebzehn sind wir albern gewesen

Die versprochene Reise endete am Berggipfel
Die Welt war unter den Füße
Ohne dich nun stehe ich allein da
Aber haben wir gemeinsame Erinnerungen zu bewahren


Das glitzernde Sternchen
Würde er deine Nachricht verraten
Wo bist du in diesen Jahre gewesen
Der Pullover beleibt immer bei mir erhalten

Das schöne Sternchen
Wie alle Lieder mit Bedauern
Ich habe bereits ein anderes Sternchen
Welches will dich beleuchten

Ich schaue nach Norden
Der Polaris flittert im Äther
Und du lebst ewig im Siebzehn